30.10.2022 | Zu einer Fahrradtour unter dem Motto „Den Atomausstieg feiern & für Klimagerechtigkeit kämpfen“ hatten „Anti Atom Berlin“ und die NaturFreunde Berlin eingeladen. Anlass für die Fahrraddemo waren die gesetzlich festgelegten Termine für die Abschaltung der letzten Atomkraftwerke in Deutschland – Emsland, Isar II und Neckarwestheim 2. Die Anti-Atom-Fahrradtour begann an der Weltfriedensglocke im Volkspark Friedrichshain, bei der Uwe Hiksch – dieses Mal als Mitglied in der „Friedensglockengesellschaft Berlin e.V.“ – den Zusammenhang zwischen Atomenergie und Atomwaffen betonte. Uwe Hiksch: „Wer von Atomkraft redet, darf von Atomwaffen nicht schweigen.“ Hiksch lehnte die atomare Teilhabe der Bundeswehr ab und forderte die Schließung des Atomwaffenstandortes in Büchel in Rheinland-Pfalz.
Die Fahrradtour bewegte sich zum Gaskraftwerk von Vattenfall in Berlin-Mitte, über die Botschaft Chinas zur Hauptstadtrepräsentanz von EnBW. Danach ging es über die Bundeszentrale der FDP zur Deutschen Vertretung der EU-Kommission, wo Uwe Hiksch – dieses Mal als NaturFreund – ein Statement gegen den EURATOM-Vertrag abgab. Uwe Hiksch: „Durch die riesige Subventionierung der Atomtechnologie wurde der Ausbau und die Förderung der Atomkraft seit vielen Jahren massiv vorangetrieben. Erst eine Revision der Europäischen Atomgemeinschaft wird einen endgültigen Atomausstieg in den Staaten der Europäischen Union und den massiven Ausbau der erneuerbaren Energien in Europa möglich machen.“ Er ging auf die Pläne der verschiedenen EU-Mitgliedstaaten ein, neue Atomkraftwerke zu bauen und forderte ein schnellstmögliches Ende der Atomenergie weltweit.
Den Abschluss der Radtour bildete das Kanzleramt, an dem Delphine Scheel vom Anti-Atom-Bündnis Potsdam an die Geschichte der Anti-AKW-Bewegung in beiden deutschen Staaten erinnerte. Als die Tour stattfand, konnte von den Teilnehmer*innen niemand ahnen, dass auch in Deutschland wieder eine intensive Atomdebatte beginnen würde. Es gibt also auch für die Zukunft viel zu tun!
Agnes Müller
aus: WanderfreundIn 03-2022