Touristische Angebote haben sich zu einer der zentralen Grundlagen für die Erholung und Sicherung der Leistungsfähigkeit der Arbeitskraft von Menschen vor allem aus den Industrieregionen entwickelt. Reisen und Tourismus ist dabei vor allem Teil der reproduktiven Bereiche des Menschen. Durch die Ausbreitung der Touristischen Angebote in den Industriestaaten und die Möglichkeit für breitere gesellschaftliche Schichten von touristischen Angeboten zu partizipieren hat sich der Tourismus deutlich gewandelt. Die Mehrzahl touristischer Angebote finden heute als normierter Massentourismus statt, der in den Zieldestinationen zu deutlichen Veränderungen des natürlichen und touristischen Umfeld geführt hat.
Für eine linke Tourismuspolitik stellt sich hier eine doppelte Aufgabe: Auf der einen Seite die negativen Folgen für die Zieldestinationen und die Umwelt möglichst zu minimieren und eine soziale und gesellschaftliche Partizipation für möglichst große Teile der Gesellschaft in diesen Regionen zu ermöglichen. Auf der anderen Seite, den Anspruch einer nicht elitären Tourismusentwicklung mit einem Recht auf Mobilität für alle gesellschaftlichen Schichten zu verbinden. Linke Tourismuspolitik muss den Anspruch von ArbeitnehmerInnen, RentnerInnen und auch sozial Benachteiligten nach Erholung und Reisen als gesellschaftliches Recht begreifen, dass mit den Determinanten Umwelt, Verkehr und solidarischer Ausgleich in Einklang stehen muss.