14.02.2018 | Pressemitteilung, 07.02.2018
- NaturFreunde gedenken dem ermordeten Boxer Rukeli Trollmann -
Die NaturFreunde Berlin veranstalten in Zusammenarbeit mit der Berliner VVN-BdA, dem AK Marginalisierte-gestern und heute, dem Jugend- Kultur und Kommunikationszentrums Wasserturm, der Stadtteil-Ini „Wem gehört Kreuzberg“, „KIEZ AKTIV: Bockbrauerei“, dem Franz Künstler e.V. Berlin und der Querkopf-Mitmachzeitung eine Gedenkveranstaltung anlässlich des 74. Todestages des von den Faschisten ermordeten Boxer Rukeli Trollmann. Die Veranstaltung findet im Beisein seiner Tochter, Rita Vove Trollmann, statt.
Treffpunkt:
Freitag, 09.02.2018
Zeit: 16.00 Uhr
Ort: Stolperstein für Rukeli Trollmann, Fidicinstrasse 2, 10965 Kreuzberg
Ablauf:
Am Freitag, 09.02.2018, 16:00 Uhr werden NaturFreunde und Interessierte am Stolperstein des am 27.12.1907 geborenen Boxer Rukeli Trollmann am Stolperstein von Rukeli Trollmann, Fidicinstrasse 2, 10965 Kreuzberg (U-Bahn Platz der Luftbrücke), eine kurze Gedenkveranstaltung abhalten.
Anschließend findet um 17:30 Uhr ein Gespräch mit Film im Beisein der Tochter von Rukeli Trollmann, Rita Vove Trollmann, statt. Die Veranstaltung findet statt: Im Wasserturm Wassertum (ca 150 m), Kopischstraße 7, 10965 Berlin.
Die Veranstaltung wird von Rita Vove Trollmann eröffnet. Nach einigen Cello-Stücken werden Dr. B. Bremberger (Trollmann in den Mühlen der Zwangssterlisation), M. Krauss, Sportjournalist (Trollmann der Boxer), Kiez Aktiv, Bockbrauerei (Vergnügungsviertel und NS-Geschichte des Areals) und der Ak Marginalisierte (Soziale Ausgrenzung Kontinuitäten und Brüche) verschiedene Themenfelder inhaltlich beleuchten und die Ausgrenzung und Verfolgung von Roma und Sinti durch die deutschen Faschisten darstellen. Ort: Im Wasserturm Wassertum (ca 150 m von Stolperstein), Kopischstraße 7, 10965 Berlin.
Hintergrundinformationen:
Rukeli Trollmann war ein herausragender Boxer. Als Sinto wurde er jedoch von den Nazis als „undeutsch“ eingestuft und sein Meistertitel im Halbschwergewicht aberkannt. 1944 starb Rukeli Trollmann im KZ Neuengamme.
Am 9. Juni 1933 wurde Rukeli Trollmann in der Bockbrauerei in Berlin-Kreuzberg nach heftigen Protesten des Publikums über die Wertung auf Unentschieden durch das von NS-Sportfunktionären beeinflusste Kampfgericht zum deutschen Meister im Halbschwergewicht erklärt. Die Aberkennung folgte Tage später mit der Begründung „zigeunerhaften und undeutschen“ Boxens. Trollmann verlor seine Profilizenz und schlug sich fortan mit Gelegenheitsjobs und als Rummel-Boxer durch.
Mit der Nummer 668 wurde er im Register des Erbgesundheitsgerichtes geführt. Seine Einlassungen vor Gericht wurden gegen ihn gewendet und zur Verfestigung der Diagnose „angeborener Schwachsinn“ verwandt. Außerdem wurde die Befürchtung formuliert, dass die „ziemlich erheblichen Intelligenzmängel vererbt werden könnten.“
Am 23. Dezember 1935 wurde der Berufsboxer Heinrich Trollmann — so steht es in den Unterlagen des Berliner Erbgesundheitsgerichtes vom Juli des gleichen Jahres — auf Antrag des Direktors des Bewahrungs- und Arbeitshauses Rummelsburg (Berlin) als einer von 195 anderen Insassen der Anstalt zwangssterilisiert.
Rukeli (Johann Wilhelm) Trollmann, geboren am 27.12.1907 in Wittenberge, starb 1944 im Außenlager des Konzentrationslagers Neuengamme.
Rückfragen:
Lothar Eberhardt, Tel.: 0176 420 32 610, e-mail: lebgut@web.de
Internet: https://www.naturfreunde.de/termin/gedenken-anlaesslich-des-74-todestages-von-rukeli-trollmann
Hintergrundinformationen im Netz zu Rukeli Trollmann: http://www.rukeli-trollmann.de/