26.11.2025 | Die AG Straßenbahn der NaturFreunde Berlin hat einen neuen Straßenbahn-Flyer ausgearbeitet. Er zeigt eine mögliche Straßenbahnverbindung vom Zoologischen Garten bis zum Roseneck auf. Durch die Verbindung würden eine Vielzahl von U-Bahnstationen, der Volkspark Wilmersdorf, das Gertrauden-Krankenhaus, die S-Bahn-Station Heidelberger Platz und das neue Reemtsma-Gelände angeschlossen.
Schienen auf die Straße! Für ein flächendeckendes Straßenbahnnetz in Berlin
Trassenvorschlag: Uhlandstraße/ Mecklenburgische Straße Bahnhof Zoo bis Roseneck
Westlich der Mecklenburgischen Straße ist auf dem Gelände der ehemaligen Reemtsma-Zigarettenfabrik ein riesiges Gewerbegebiet in Planung. Eine Straßenbahn würde dieses radial an die Innenstadt, an Ringbahn und Bahnhof Zoo ebenso anbinden wie stadtauswärts.
(Süd-)Östlich der Mecklenburgischen Straße/ Wiesbadener Straße ist Wohnungsneubau im großen Stil ausgewiesen bzw. schon entstanden. Die Straßenbahn schafft die notwendige Versorgung mit öffentlichem Schienennahverkehr.
Das Gertraudenkrankenhaus, das Umwelt-amt Charlottenburg-Wilmersdorf und der Cornelsen Verlag erhält eine Schienenanbindung. Schmargendorf erhält eine Schienenanbindung.
Stadtraumgestaltung/Verkehrsberuhigung
Die Koalitionsvereinbarung 2021 des Lan-des Berlin visiert den Rückbau der entwidmeten ehemaligen A 104 an. Die Straßen-bahn über die Mecklenburgische Straße würde – gemeinsam mit einer Straßenbahntrasse über Hohenzollerndamm / Konstanzer Straße – den Rückbau der A104 flankieren.
Für Wilmersdorfs historisches Zentrum, die Wilhelmsaue, und für den von Blissestraße und Uhlandbogen auseinandergerissenen Volkspark Wilmersdorf ergeben sich mit einer Rasentrasse für die Straßenbahn neue Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung, wie auch für ein Wiederzusammenwachsen des Stadtteils. Die Straßenbahn mit ihrer großen Verstärkerwirkung für den öffentlichen Nahverkehr würde der angedachten Schließung des Uhlandbogens für den Autoverkehr zusätzliches Momentum geben.
Mit der Schiene ins Grüne
Der Volkspark Wilmersdorf erhält in seinem Wilmersdorfer Westteil (Fennsee) eine Schienenanbindung, die zugleich die von Blisse- und Uhlandstraße auseinandergerissenen Teile mit Rasengleisen näher zusammenführt. Kleingärtner*innen, die zu ihrem Garten in den ausgedehnten Klein-gartenkolonien entlang der Mecklenburgischen Straße nicht mit dem Auto anreisen wollen, erhalten eine barrierefreie Schienenanbindung.
13 ARGUMENTE FÜR die Straßenbahn
1. Nur ein Zehntel der Baukosten im Vergleich zum U-Bahnbau, bzw. zehnmal mehr Strecke bei gleichen Ausgaben.
2. Mitfinanzierung durch den Bund nach GVFG auf-grund des besseren Nutzen-Kosten-Verhältnisses (inkl. Umweltbilanz) eher möglich.
3. Straßenbahngleise sind viel schneller verlegt als U-Bahn-Tunnel gebohrt; deutlich weniger CO2-Verbrauch, keine Grundwasserabsenkungen, kein Einfrieren von Bodenbereichen beim Bau.
4. Kurze Wege, die Haltestelle ist direkt erreichbar: Keine Treppen, keine langen Tunnel.
5. Man „geht hinein“: ebenerdiger Einstieg.
6. Dank der Schienen kein Geruckel wie im Bus.
7. Sicheres Fahren auch bei Glatteis: Vorteil der Schienengebundenheit.
8. Bessere Erschließung durch kürzeren Haltestellenabstand als bei der U-Bahn.
9. Mehr Direktverbindungen als im U-Bahnnetz, da Verzweigungen und Verflechtungen im Straßen-bahnnetz üblich sind.
10. Straßenbahnen, die am Stau vorbeifahren, zeigen Autofahrern, dass sie mit dem ÖPNV besser vorankämen, unterirdische Züge könnten das nicht.
11. Geschäftsinhaber*innen erreichen durch Werbung an ihren Geschäften auch ÖPNV-Nutzer: Die Straßenbahn ist gewerbefördernd.
12. Fahrgäste können während der Fahrt die Stadt besichtigen.
13. Die Sichtbarkeit der Straßenbahn und ihrer Schienen ruft ihre Existenz eher ins Gedächtnis als U-Bahn und Bus.
