28.09.2020 | Gemeinsam mit der Kreuzberger Bürgerinitiative „Stadtnatur und Wachstumswende in Berlin“ setzen sich die NaturFreunde Berlin und das Bündnis „Entsiegelt Berlin“ für eine Änderung der bisherigen Pläne für die Bebauung des Dragonerareals ein. Gemeinsam fordern sie, dass die Grünfläche hinter dem Rathaus Kreuzberg, mit ihrem alten Baumbestand erhalten bleiben muss. Bereits in der Stellungnahme der Berliner Landesarbeitsgemeinschaft Naturschutz (BLN), in der die NaturFreunde Mitglied sind, wurde aufgezeigt, dass der „Baumbestand nördlich des Rathaus Kreuzberg die einzige Fläche auf dem Gelände mit stärker ausgeprägter Vegetation ist. Er ist in allen vorgeschlagenen Varianten zumindest teilweise überplant“. Die BLN hat deshalb eine Überbauung in diesem Bereich kategorisch abgelehnt.
Die NaturFreunde Berlin fordern, dass das Grundstück direkt hinter dem Rathaus dauerhaft als Grünfläche erhalten bleibt und der derzeitige Parkplatz für das Rathaus deutlich verkleinert und renaturiert wird. Lediglich für Lieferverkehre, Fahrzeuge für Menschen mit Einschränkungen und Rettungsfahrzeugen soll ein kleiner Bereich erhalten bleiben.
Insgesamt halten die NaturFreunde und das Bündnis die derzeitige Dimension der Baumassen auf dem Dragonerareal für zu hoch. Mit der Ausweisung als „Urbanes Gebiet“ soll eine sehr dichte Bebauung ermöglicht werden. Da bereits im nahen Umfeld des Dragonerareals eine hohe Nachverdichtung stattfindet, sehen die NaturFreunde die Gefahr einer Überverdichtung im Kiez. Mit den geplanten Bebauungen am ehemaligen Postscheckamt, der geplanten Zentral- und Landesbibliothek, dem Stadtquartier Hallesche Straße, und den sechs Baufeldern um den ehemaligen Blumengroßmarkt, aber auch den Bauplanungen in der Jüterboger Straße und der Bockbierbrauerei Fidicinstrasse, findet eine sehr hohe Verdichtung des Gebietes statt. Dies muss bei der Planung des Dragonerareals unbedingt berücksichtigt werden.
Die NaturFreunde werden in Zusammenarbeit mit der Bürgerinitiative und dem Bündnis „Entsiegelt Berlin“ in der nächsten Zeit Führungen um das Dragoner-Areal anbieten.
aus: WanderfreundIn 03-2020