03.10.2017 | Mehr als 20 Friedrichshagener Bürgerinnen und Bürger fanden sich am frühen Morgen am Freitag, dem 29. September, in der Bölschestraße in Friedrichshagen ein, nachdem das Bezirksamt Treptow-Köpenick die NaturFreunde am Donnerstag nachmittag darüber informiert hatte, dass sie die 100jährige Kastanie in der Bölschestraße fällen müssten, nachdem ein/e Unbekannte*r einer der Hauptwurzeln des Baumes angesägt habe und damit die Standfestigkeit des Baumes nicht mehr gewährleistet sei. Die Hauptwurzel des Baumes war heimlich von eine/m Unbekannte*n angesägt worden, damit der Baum gefällt wird. Dazu Uwe Hiksch, stellv. Landesvorsitzender der NaturFreunde Berlin: "Es ist ein wirklicher Frevel, diesen schönen 100jährigen Baum bösartig anzusägen, um zu versuchen, Fakten zu schaffen, damit dieser Baum gefällt werden kann. Der/Die Täter*in hat bei seinem/ihrem Verhalten bewusst oder unbewusst in Kauf genommen, dass der Baum seine Standfestigkeit verliert und damit auch die Gesundheit von Passant*innen gefährdet. Ich hoffe, dass der/die Schuldige gefunden wird. Die NaturFreunde Berlin werden sich weiterhin um die Erhaltung des Baumes gemeinsam mit den aktiven aus Friedrichshagen bemühen."
In einer mehr als einstündigen intensiven Diskussion mit den Verantwortlichen des Bezirkes konnte erreicht werden, dass der Baum nicht entgültig gefällt wird, sondern lediglich ein "drastischer Kronenschnitt" durchgeführt wurde. Damit wurde die Möglichkeit eröffnet, in den nächsten Wochen zu entscheiden, ob der Baum noch zu retten ist, und die alte Kastanie weiterhin die Bölschestraße schmücken kann.
Einsatz der NaturFreunde für die 100jährige Kastanie
Die NaturFreune Berlin haben gegen die geplante Fällung des Baumes durch das Bezirksamt Treptow-Köpenick vor wenigen Wochen eine einstweilige Verfügung vor dem Verwaltungsgericht erwirkt, da die vorgelegten Planungen des Bezirkes zum Ausbau einer Haltestelle nicht überzeugten. Das Bezirksamt hatte argumentiert, dass hierfür unbedingt der Baum gefällt werden müsse. Dem haben die NaturFreunde zusammen mit den egangierten Bürger*innen aus Friedrichshagen deutlich widersprochen und mehrere Alternativvorschläge für die Schaffung einer inklusiven Haltestelle aufgezeigt.
In den nächsten Wochen gilt es zu klären, ob die zwischenzeitlich festgestellte Weißfäule des Baumes eine Fällung wirklich notwendig macht oder andere Schritte möglich erscheinen.