07.05.2018 | Nach einen Bericht in der Berliner Zeitung „Lieber unten durch als drüber weg“ sollen im Berliner Senat wieder über neue U-Bahn-Strecken nachgedacht werden. Dazu erklärt der stellvertretende Vorsitzende der NaturFreunde Berlin:
Berlin, 07.05.2018 – Es war zu erwarten, dass sich die Teile der Berliner Regierungskoalition, die sich nicht mit den fortschrittlichen verkehrspolitischen Forderungen im Koalitionsvertrag abgefunden hatten, wieder zu Wort melden. Ohne auf die unrealistischen Kosten zu schauen und ohne die Vorteile einer Straßenbahnstrategie für Berlin zu sehen, versuchen sich die „autogerechte Stadt“ in Berlin durch die Forcierung weiterer U-Bahn-Strecken zu erhalten. Dieses Konzept halten die NaturFreunde für falsch und werden sich weiterhin für den schnellen und flächendeckenden Ausbau der Straßenbahnen in Berlin einsetzen.
Dazu Uwe Hiksch: „Wer auf ein U-Bahn-Konzept in Berlin setzt, möchte den schnellen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs verhindern. Für den Preis von einem Kilometer U-Bahn-Strecke können in Berlin bis zu 20 Kilometer Straßenbahn ausgebaut werden. Wenn Teile des Berliner Senats über den Bau von U-Bahnen nachdenken, wollen sie den Koalitionsvertrag nicht umsetzen. Straßenbahntrassen sind viel einfacher zu realisieren, erfordern wesentlich weniger Bau- und Planungsaufwand und können dadurch wesentlich schneller umgesetzt werden.“
Die angedachten U-Bahn-Linien sind in keiner Weise sinnvoll und effektiv. Gerade die Erschließung der neuen „Urban Tech Republik TXL“ und des Märkischen Viertels sollte schnellstmöglich durch eine Straßenlinie umgesetzt werden. Im Märkischen Viertel ist die Verlängerung der Straßenbahn M1 schnell und mit niedrigen Kostenaufwand umsetzbar. Planungen von U-Bahn-Linien in den Außenbezirken sind nicht sinnvoll. Hier muss der Ausbau der Straßenbahn erfolgen. Ziel muss die Schaffung eines flächendeckenden Straßenbahnnetzes in Berlin sein.
Weiter Uwe Hiksch: „Ausdrücklich unterstützen die NaturFreunde die Forderung von Matthias Dittmer, den Ausbau der Straßenbahn zu forcieren und die nicht ausreichenden Planungskapazitäten im Berlin auf diesen Ausbau zu konzentrieren.“