25.10.2019 | Im Jahr 2018 hat es an den Berliner Flughäfen insgesamt 293.247 Flugbewegungen gegeben. Durch diese Flugbewegungen wurden 33,3 Millionen Passagiere und fast 50 Millionen kg Luftfracht befördert. Mehr als acht Millionen Passagiere flogen mit Inlandsflügen zu verschiedenen deutschen Flughäfen. Das entspricht über 24 % des gesamten Passagieraufkommens.
Die Organisation zur Sicherung der Luftfahrt, Eurocontrol, geht in ihren Prognosen davon aus, dass sich die Flugbewegungen innerhalb Europas von heute 10,6 Millionen Flüge bis zum Jahr 2040 auf 16,2 Millionen Flüge entwickeln werden. Dabei war die Entwicklung des Flugverkehrs in Deutschland in den letzten Jahrzehnten bereits mehr als rasant: Im Jahr 1997 waren es noch 62 Millionen Passagiere, 2017 wurden bereits 119 Millionen Passagiere gezählt.
Die NaturFreunde unterstützen die Forderung, den ständig zunehmenden Flugverkehr endlich zu begrenzen. Für das Land Berlin bedeutet dies, dass es seine Flughafenplanungen nicht auf Expansion, sondern auf eine Rückführung der Fluggastzahlen ausrichten muss. Nicht ständiges Wachstum darf die Flughafenpolitik der rot-rot-grünen Koalition bestimmen, sondern eine Politik, die den Flugverkehr deutlich reduziert. Von der Bundesregierung erwarten die NaturFreunde, dass die hohen Subventionen für den Flugverkehr endlich spürbar abgebaut werden und ein Verbot des innerdeutschen Flugverkehrs festgeschrieben wird.
Die NaturFreunde fordern einen schnellen Ausbau der Bahn und des öffentlichen Nahverkehrs. Die heutige Form des motorisierten Individualverkehrs mit Auto und Flugzeug muss deutlich zurückgedrängt und durch eine Strategie des kollektiven öffentlichen Verkehrs ersetzt werden. Das erfordert auch, dass Bahnfahren wesentlich günstiger und für alle erschwinglich werden muss. Die NaturFreunde Deutschlands fordern, die steuerliche Bevorzugung des Luftverkehrs zu beenden und eine verursachergerechte Zuordnung der ökologischen Folgeschäden vorzunehmen. Für alle deutschen Flughäfen muss die strikte Einhaltung eines Nachtflugverbots von 22 Uhr bis 6 Uhr gesetzlich festgeschrieben werden.
aus: WanderfreundIn 03-2019