09.12.2025 | Bundesweit sind mehr als 40.000 Schüler*innen und ihre Unterstützer*innen beim „Schulstreik gegen die Wehrpflicht“ auf die Straße gegangen, um ihre Ablehnung gegen die Pläne der Bundesregierung deutlich zu machen. In Berlin haben anlässlich der Verabschiedung des neuen Wehrdienst-Modernisierungsgesetz drei Veranstaltungen stattgefunden.
Das Ziel der Bundesregierung ist, die Bundeswehr in den nächsten Jahren um über 80.000 Soldat*innen zu vergrößern. Gegen diese Militarisierung sind allein in Berlin fast 7.000 Menschen auf die Straße gegangen. Ziel der Bundesregierung ist, Deutschland wieder ‚kriegstüchtig‘ zu machen. Mit dem „freiwilligen Wehrdienst“ wird die Grundlage für eine großflächige Mobilisierung von jungen Menschen für den Kriegsdienst gelegt.
Bereits um 8.30 Uhr trafen sich Aktive auf der Wiese vor dem Bundestag, um gegen die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu demonstrieren. Um 12.00 Uhr fand dann der „Schulstreik gegen die Wehrpflicht“ mit mehr als 4.000 Teilnehmer*innen statt. Und um 16.00 Uhr trafen sich mehr als 3.000 Berliner*innen zu einer Demonstration durch Kreuzberg und Neukölln.
Zu dem Schulstreik haben Jugendorganisationen, Gewerkschaftsjugend und Friedensorganisationen gemeinsam aufgerufen. Auch die NaturFreunde Berlin haben die Aktionen tatkräftig unterstützt. Die Schüler*innendemonstration am Mittag war vorwiegend von jungen Menschen geprägt, die trotz versuchter Einschüchterung durch die Bildungsministerien, sich ihr Demonstrationsrecht nicht nehmen ließen. Um 16.00 Uhr trafen sich Aktive aus unterschiedlichen fortschrittlichen Organisationen und Initiativen.
Die Demonstrationen und Aktionen waren von vor allem auch von jungen Menschen getragen. Für die NaturFreund*innen war es ein gutes Zeichen, das viele junge Aktive zu dieser friedenspolitischen Aktion gekommen sind. Für die Friedensbewegung bedeutet dies eine wichtige Weiterentwicklung.
Die NaturFreunde fordern, dass, statt Milliarden für militärische Aufrüstung auszugeben, endlich mehr Geld für eine gute Bildung, für sozialen Wohnraum, für einen klimagerechten Umbau der Gesellschaft und für die Sicherung der natürlichen Umwelt zur Verfügung gestellt wird.
Die NaturFreunde Berlin lehnen die Wehrpflicht ab und werden sich aktiv für eine möglichst breite Kriegsdienstverweigerung bei jungen Menschen einsetzen. Dafür werden die NaturFreunde im nächsten Jahr auch Beratungen für die Kriegsdienstverweigerung in ihrer Geschäftsstelle anbieten.
Uwe Hiksch

