27.05.2019 | Im Gedenkkalender der NaturFreunde Berlin ist der 9. April ein wichtiger Tag. An diesem Tag wurde der Antifaschist und Antimilitarist Georg Elser auf persönlichen Befehl Hitlers im Konzentrationslager Dachau erschossen. Die Gedenkrede hielt in diesem Jahr Hans-Werner Horn.
Georg Elser war eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Obwohl er in den Folterkellern der Gestapo verhört und misshandelt wurde, schwieg er bis zu seiner Ermordung. „Daran kann ich mich nicht mehr erinnern“, waren seine häufigen Aussagen, als die Gestapo in zwingen wollte, Menschen und Genoss*innen zu verraten.
Georg Elser blieb standhaft bis zum Schluss. Er wollte mit einem Attentat auf Adolf Hitler und die Nazi-Führung die Entwicklung Deutschlands verändert. Diese verließen die Veranstaltung der „Alten Kämpfer“ im Münchner Bürgerbräukeller früher als geplant, so dass sein Attentatsplan nicht aufging und die unter größter Gefahr gebaute Bombe hinter der Redetribüne, 13 Minuten zu spät explodierte.
„Ich habe den Krieg verhindern wollen“, sagte er bei den Verhören der Gestapo. Georg Elser war Mitglied im Rotfrontkämpferbund und der KPD verbunden. Auch den NaturFreunden stand er zumindest nahe, war wahrscheinlich sogar Mitglied. Leider sind von den NaturFreunden Konstanz alle Unterlagen vor 1933 nach deren Verbot verloren gegangen, so dass ein schriftlicher Beweis für die Mitgliedschaft von Georg Elser bei den NaturFreunden Konstanz nicht mehr vorhanden ist. Aussagen von Weggefährten zeugen von seiner politischen Gesinnung und zeigen, dass der bei den NaturFreunden mitgewandert ist. Jedes Jahr erinnern die NaturFreunde Berlin mit einer kleinen Gedenkveranstaltung an am DenkZeichen für Georg Elser in der Wilhelmstraße an ihm.
aus: WanderfreundIn 02-2019