04.10.2025 | Zu einer DenkMalTour mit dem Titel „Stolpersteine rund um den Leopoldplatz. Auf den Spuren jüdischen Lebens in Berlin“ hatten die NaturFreunde Berlin eingeladen. Die DenkMalTour wurde von Uwe Hiksch von den NaturFreunde Berlin geführt.
Die Tour führte vom Leopoldplatz zu 15 Stationen. Der erste besuchte Stolperstein liegt in der Müllerstraße 25 direkt an der ehemaligen Galeria Kaufhof. Mit dem Stolperstein wird Elisabeth Wolff (geb. Breslauer) gedacht. Die Eheleute Wolff wurden am 24. Oktober 1941 mit dem „II. Transport“ nach Litzmannstadt/Lodz deportiert und dort ermordet.
Eine weitere Station war die Gedenkplatte für Clara Grundwald in der Ruheplatzstraße 13. Auf ihre Initiative hin wurden 1924 im Berliner Arbeiterviertel Wedding und 1925 in der Gemeindeschule Scharnweberstraße 19 in weitere Montessori-Volkskinderhäuser gegründet. Clara Grunwald wurde wegen ihrer jüdischen Herkunft Anfang 1933 mit dem Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums aus dem Schuldienst entlassen. Clara Grunwald wurde zusammen mit der Fotografin Charlotte Joël mit dem 37. Osttransport in das KZ Auschwitz-Birkenau deportiert, der Berlin am 19. April 1943 verließ. Dort wurde sie von den Nazis ermordet. Die Jugendeinrichtung in der Ruheplatzstraße wurde nach Clara Grunwald benannt, da eines der ersten Montessori-Kinderhäuser sich in der Nachbarschaft befand.
Die Teilnehmer*innen kamen auch zu den Stolpersteinen von Willi Bolien, Albert Kayser und Otto Kroeger, die Widerstand gegen die Faschisten geleistet hatten und von den Nazis zum Tode verurteilt wurden.
Viele Informationen erhielten die Teilnehmer*innen über das jüdische Leben in Berlin. Dabei wurde ihnen die Lebensgeschichten von Heinz Hermann Jospe und seiner Frau Henriette nähergebracht, die in der Liebenwalder Straße 40 gelebt hatten.
Die Tour endete an der Müllerstraße 16 an den Stolpersteinen für Regina Korytowski und Hilde Meyerstein. Regina Korytowski wurde am 22.08.1942 im Ghetto Theresienstadt ermordet, Hilde Meyerstein ermordeten die Nazis in Auschwitz.
Die DenkMalTour wurde von der Landeszentrale für politische Bildung gefördert.