24.01.2019 | Die international renommierte Umweltaktivistin Berta Cáceres wurde im März 2016 ermordet. Gemeinsam mit der Organisation der indigenen Lenca COPINH widersetzte sie sich dem Bau des illegalen Wasserkraftwerkes Agua Zarca. Ihr friedlicher Widerstand begann im Jahr 2013. Die Gemeinden waren im Vorfeld nicht befragt worden, wie es das Gesetz vorsieht. Von Anbeginn waren sie exzessiver Gewalt durch staatliche und private Sicherheitskräfte ausgesetzt. Im Jahr 2013 begann die Kriminalisierung von Cáceres. Trotz der sichtbaren Menschenrechtsverletzungen konnte sich die Betreiberfirma DESA internationale Unterstützung sichern: so erhielt sie von den holländischen und finnischen Entwicklungsbanken FMO und FinnFund Kredite - Voith Hydro, ein Joint-Venture von Siemens und Voith sollten die Turbinen liefern. Erst aufgrund internationaler Proteste zogen sich die europäischen Banken und Voith Hydro im Jahr 2017 aus dem Projekt zurück.
Eine unabhängige Untersuchung kam zu dem Schluss, dass die Schuldigen des Mordes in den Reihen der DESA, des Militärs und der Politik zu suchen seien. Der im September 2018 begonnene Prozess gegen acht Auftragsmörder und Mittelsmänner des Mordes, zeigt schon jetzt, dass der korrumpierte Justizapparat nicht gegen die Drahtzieher*innen ermittelt. Das Anwaltsteam der „Breiten Bewegung für Würde und Gerechtigkeit“ (span. Movimiento Amplio por la Dignidad y Justicia – MADJ) vertritt die Familie von Cáceres in dem Prozess.
aus: WanderfreundIn 04-2018