26.09.2024 | Der Klimawandel hat eine neue Dringlichkeit erreicht. Am 21. Juli 2024 erlebte die Erde den heißesten Tag seit Beginn der Aufzeichnungen, was die globale Klimakrise erneut ins Bewusstsein rückt. Diese Krise betrifft uns alle – unabhängig von geografischen oder politischen Grenzen. Von verheerenden Fluten in Südasien über historische Waldbrände in Kanada bis hin zu nie dagewesenen Hitzewellen in Europa – die Erde sendet Alarmzeichen. Doch die politischen Reaktionen bleiben vielerorts unzureichend. In Deutschland wurde das nationale Klimaschutzgesetz zuletzt sogar abgeschwächt, während konservative Kräfte und rechtspopulistische Bewegungen den Klimaschutz zunehmend torpedieren.
Es ist Zeit zu handeln. Am 20. September 2024 findet weltweit der Globale Klimastreik statt, und die NaturFreunde Berlin rufen dazu auf, sich an diesem Tag den Protesten anzuschließen. Nur durch kollektives Handeln können wir den Kurs ändern und eine nachhaltige Zukunft sichern. Klimaschutz ist nicht nur eine ökologische Frage, sondern auch eine soziale und demokratische Herausforderung. Der Kampf gegen den Klimawandel ist auch ein Kampf für Gerechtigkeit – insbesondere für die Menschen im globalen Süden, die seit Jahrhunderten unter kolonialer Ausbeutung leiden und heute überproportional stark von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen sind.
Jährlich sterben nachweislich 8 Millionen Menschen im globalen Süden an den Folgen des Klimawandels, verursacht durch den Raubtierkapitalismus, der auf Konsumsucht und Ausbeutung beruht. Regionen, die bereits von Jahrhunderten der Ausbeutung, Vernichtung und Unterdrückung gezeichnet sind, werden weiter skrupellos ausgebeutet – bis zur letzten Ressource, bis zum letzten Baum. Dies führt zu Umweltzerstörung, Armut und dem Verlust kultureller Identitäten. Diejenigen, die versuchen, diesen unmenschlichen Lebensbedingungen zu entfliehen, werden mit staatlicher Gewalt konfrontiert, anstatt ihnen Schutz und Menschlichkeit zu gewähren.
Wir brauchen: Einen Stopp der Subventionen für klimaschädliche Industrien, die seit Jahrzehnten auf Kosten des Planeten existieren. Verstaatlichung vitaler Institutionen, um den Gemeinwohlgedanken über Profitstreben zu stellen. Vermögensumverteilung und eine Zerschlagung der Klassengesellschaft, um die strukturellen Ursachen von Armut und Ungerechtigkeit anzugehen. Eine radikale Transformation der Gesellschaft, die die Wurzeln des Problems erkennt und gemeinsam gegen Ausbeutung und Unterdrückung kämpft.
Auf Klimawandel folgt Systemwandel – nur durch eine gerechte Gesellschaftsordnung kann Klimagerechtigkeit erreicht werden.
Die EU spielt in diesem Kampf eine entscheidende Rolle. Mit dem European Green Deal hat sie den ehrgeizigen Plan gefasst, bis 2050 klimaneutral zu werden. Doch um dies zu erreichen, braucht es ein starkes, umweltfreundliches Europaparlament, das in der Lage ist, wichtige Maßnahmen umzusetzen und internationale Abkommen zu fördern. Die Europawahlen bieten eine historische Chance, um sicherzustellen, dass unsere Stimmen für den Klimaschutz Gehör finden und die Weichen für eine nachhaltige Zukunft gestellt werden.
Es ist jetzt an der Zeit, Verantwortung zu übernehmen – für unsere Zukunft, für die kommenden Generationen und für die Menschen, die bereits heute massiv unter den Folgen des Klimawandels leiden. Die NaturFreunde Berlin rufen dazu auf, sich dem Globalen Klimastreik anzuschließen und sich gemeinsam für echten, wirksamen Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit einzusetzen.
Lasst uns am 20. September auf die Straßen gehen und für eine gerechte, nachhaltige Welt kämpfen. Auf Klimagerechtigkeit folgt soziale Gerechtigkeit – und diese beginnt mit unserer Stimme.
Die NaturFreunde werden sich mit einem eigenen Info-Stand und einem großen Banner im Umweltverbände-Block beim Klimastreik beteiligen.
- Max Süßenbach
20.09.2024 | 12.00 Uhr
Globaler Klimastreik
Treffpunkt: Platz der Republik, vor dem Bundeskanzleramt (Info-Stand der NaturFreunde)