08.01.2023 | Berlin wächst, baut und modernisiert. Nicht nur unsere unmittelbare Umwelt verändert sich dadurch, sondern auch die zahlreicher Tiere. Besonders betroffen sind Vögel, die unmittelbar an oder in Gebäuden leben. Um zu erreichen, dass die gesetzlich vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen zum Beispiel für Gebäudebrüter bei Bauvorhaben eingehalten werden, haben die Naturfreunde die AG Artenschutz gegründet. Die Mitglieder treffen sich regelmäßig, um über geplante Neubaumaßnahmen und deren Auswirkungen auf Flora und Fauna zu sprechen. Wenn notwendig treten sie dann mit Bezirk, Land oder den jeweiligen Eigentümer*innen in Kontakt, um die entsprechenden Maßnahmen zum Schutz der Tiere einzufordern. Ziel ist die Sicherung der Lebens-, Nahrungs- und Bruträume der Tiere. Denn nicht selten werden diese bei Umbau-, Abriss- oder Neubauvorhaben ohne die Schaffung von Ausgleichs- oder Ersatzhabitaten zerstört.
Im Fokus der Arbeit der AG Artenschutz stand zuletzt der Haussperling, der vielen wahrscheinlich besser als Spatz bekannt ist. Leider leidet er besonders häufig unter fehlender Berücksichtigung vor und während der Abbauprozesse, weshalb die Bestände in Berlin stark zurückgehen. In den letzten Monaten wurden durch den Einsatz der AG Artenschutz einige Bauvorhaben kritisch begleitet und konkrete Änderungen zum Schutz der Gebäudebrüter eingefordert.
Ab Anfang 2023 wird es speziell dazu eine Broschüre geben, in der die Arbeit der AG anhand mehrerer Beispiele in Berlin exemplarisch vorgestellt wird. Die Broschüre soll aufzeigen, wie wichtig es ist, auch den kleinen Bewohnern Berlins eine Stimme zu geben und wie Interessierte selbst aktiv werden können.
Emilia Wolfram
aus: WanderfreundIn 04-2022