27.06.2023 | Die Diskussion um den Weiterbau der A 100 hört nicht auf. CDU, FDP und AfD haben in ihren Wahlprogrammen für einen Weiterbau der A 100 geworben und setzen sich für diesen verkehrspolitischen Irrweg in Berlin ein. Die NaturFreunde sind seit vielen Jahrzehnten im Widerstand gegen den Bau der A 100 aktiv. Sie beteiligen sich an Demonstrationen, Petitionen und Aktionen und versuchen auf die Berliner Politik Einfluss zu nehmen.
Die Berliner CDU hat mit dem Vorschlag einer „Klimaautobahn“, auf der „Solardächer, Radschnellweg, Bars und viel Grün“ entstehen soll den Versuch unternommen, diesen verkehrspolitisch falschen Weg mit einem grünen Mäntelchen zu versehen. Sie greifen dabei die Idee auf, den motorisierten Individualverkehr in den Untergrund zu verlegen und die fatalen Fehler von Städten wie München oder Brüssel zu wiederholen. Der Bau der Tunnel kostet Unmengen an klimaschädlichen Beton und löst nicht das Problem, dass die Autos irgendwo wieder an die Oberfläche kommen und dann die Straßen verstopfen. In urbanen Großräumen ist die Vorstellung, eine autogerechte Stadt mit Autobahnen und vierstreifigen Betontrassen mitten durch die Kieze eine verkehrspolitische Fehlentwicklung, die seit den 1950er Jahren zu einer immer größeren Zerstörung der Kieze geführt hat. Urbane Großräume wie Berlin müssen durch den ÖPNV mit Straßenbahnen und Bussen und vor allem einer attraktiven Infrastruktur für Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen verkehrlich erschlossen werden.
In den nächsten Jahren wird es darum gehen müssen, den Weiterbau der A 100 endgültig zu stoppen und die Bundesregierung durch Aktionen dazu zu bringen, diesen verkehrspolitischen Irrweg zu beenden. Aus diesem Grund werden sich die NaturFreunde Berlin weiterhin aktiv gegen den Weiterbau der A 100 engagieren.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 01-2023