24.03.2021 | Wenn in Berlin eine nachhaltige und ökologische Verkehrspolitik durchgesetzt werden soll, muss eine konsequente Verkehrswende erreicht werden. Zahlreiche Initiativen und Verbände setzten sich für lebenswerte Kieze ein, fordern Straßen für alle und treten für eine Neuverteilung des öffentlichen Straßenraumes ein. Mit dem geplanten Volksentscheid „Berlin autofrei“ soll erreicht werden, dass deutlich weniger Autoverkehr innerhalb des Berliner S-Bahn-Rings möglich wird. Durch einen flächendeckenden Ausbau der Straßenbahn und einen Vorrang für ÖPNV, Rad- und Fußverkehr soll ein klimagerechter Umbau der Verkehrspolitik erreicht werden.
Mobilität ist für NaturFreunde ein Menschenrecht, von dem niemand aufgrund von sozialen Benachteiligungen ausgeschlossen werden darf. Deshalb muss Mobilität für Menschen mit Beeinträchtigungen genau wie für Kinder und Familien gewährleistet werden. Die NaturFreunde unterstützen die Forderungen nach einem ticketfreien öffentlichen Nahverkehr und werden sich für eine Umsetzung in der nächsten Legislaturperiode einsetzen. Die Finanzierung muss hier sozial gerecht gestaltet werden und eine gerechte Verteilung der Kosten ermöglichen.
Durchschnittlich legt jede*r Berliner*in drei Wege pro Tag zurück und verbringt dabei etwa 70 Minuten im Verkehr. Deshalb muss es auch Ziel einer sozialen und ökologischen Verkehrspolitik sein, den Verkehrsteilnehmenden einen stressfreien und erholsamen Verkehrsalltag zu ermöglichen. Dies setzt die Einschränkung des motorisierten Individualverkehrs voraus. Die NaturFreunde wollen eine Stadt für alle erreichen, in der die öffentlichen Räume möglichst großflächig für die Menschen zur Verfügung stehen. Straßen und Plätze müssen lebenswerter gestaltet werden, mehr Grünflächen und Bäume in Berlin ermöglicht werden.
Durch die Mitarbeit in Bündnissen und die NaturFreunde-Aktion „Autofrei und Spaß dabei“ werben die NaturFreunde für eine solche Verkehrswende und beteiligen sich an vielfältigen Aktionen.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 01-2021