28.12.2024 | Die NaturFreunde setzen sich seit vielen Jahrzehnten für die Rechte der Kriegsdienstverweigerer ein. Im Grundgesetz wurde im Artikel 4 Absatz 3 auch aus den Lehren des Faschismus klar festgelegt: „Niemand darf gegen sein Gewissen zum Kriegsdienst mit der Waffe gezwungen werden“. Heute wird das Recht auf Kriegsdienstverweigerung von Menschen aus anderen Staaten regelmäßig infrage gestellt. Menschen, die sich den Kriegsdienst entziehen werden als „Drückeberger“, „unpatriotisch“ und vieles mehr diffamiert.
Leider gibt es auch in vielen Medien sehr wenige Berichte über Kriegsdienstverweigerer, Deserteure oder Menschen, die sich weigern, in den Krieg zu ziehen. Kriegsdienstverweigerer und Deserteure sind die eigentlichen Helden aller Kriege. Sie entziehen sich dem Krieg und weigern sich, ihr eigenes Leben oder das Leben anderer in Kriegen zu zerstören. Kriegsdienstverweigerung ist im Ukraine-Krieg allgegenwärtig. 625.000 ukrainische Männer leben im Ausland, davon sind mindestens 325.000 im wehrfähigen Alter. Mehr als 20.000 ukrainische Soldaten haben sich seit Kriegsbeginn ins angrenzende Moldawien gerettet. Aber auch aus Russland haben seit Kriegsbeginn zwischen 820.000 und 920.000 Menschen Russland verlassen, davon mindestens 250.000 Kriegsdienstverweigerer.
Die NaturFreunde fordern, dass allen Menschen, die den Kriegsdienst verweigern und dadurch mit Repressionen in ihren Staaten rechnen müssen, ein Recht auf Asyl in Deutschland gewährt wird. Die NaturFreunde freuen sich über alle Kriegsdienstverweigerer aus Russland, Weißrussland und der Ukraine, die nicht im Krieg mitkämpfen wollen. Sie müssen in Deutschland einen gesicherten Schutzstatus erhalten. Die NaturFreunde haben gemeinsam mit Connection e.V. und anderen Organisationen aus der Friedensbewegung schon mehrere Male für die Rechte von Kriegsdienstverweigerern aus diesen Staaten Aktionen durchgeführt.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 03-2024