22.09.2025 | Die NaturFreunde halten die Bewerbung Berlins um die Austragung der Olympischen Spiele 2036 oder 2040 für nicht akzeptabel. Der Berliner Senat hat aus den Diskussionen der letzten Jahrzehnte keine Schlüsse gezogen. Während das Geld fehlt, um den Breitensport zu fördern, Schwimmbäder und Hallenbäder nicht saniert werden können, sollen Milliarden für die Durchführung der Olympischen Spiele in Berlin ausgegeben werden.
Alle bisherigen Versuche von hochrangigen Sportfunktionär*innen und verschiedenen Vertreter*innen der Politik, Olympische Spiele in einer bundesdeutschen Stadt durchzusetzen, sind am Widerstand der dort lebenden Menschen gescheitert: egal ob in München, Hamburg oder Berlin. In allen Städten und Gemeinden, die von den kommerziellen Interessen dieses Mega-Sportereignisses betroffen worden wären, gab es breite Ablehnung der dort Lebenden.
Sollte Berlin den Zuschlag als Bewerberstadt für die Olympischen Spiele in Deutschland erhalten, werden sich die NaturFreunde an der Vorbereitung und Durchführung eines Volksbegehrens gegen die Olympiabewerbung Berlins beteiligen.
Die NaturFreunde setzen sich seit vielen Jahren gegen die zunehmende Kommerzialisierung des Spitzensports ein. Die Olympischen Spiele haben sich für das IOC immer mehr zu einem Geschäft mit Gewinngarantie entwickelt, die jeweiligen Ausrichter in den Staaten übernehmen dabei das volle finanzielle Risiko und Milliardenkosten.
Die NaturFreunde werden im Bündnis „NOlympia Berlin“ aktiv dafür eintreten, damit Berlin endlich seiner Verpflichtung nachkommt, den Breitensport zu fördern, die maroden öffentlichen Turnhallen und Schwimmhallen für die Bevölkerung zu sanieren und die Schulsporthallen in einen vernünftigen Zustand zu versetzen. Eine Bewerbung für Olympia würde das Geld jedoch auf wenige Großsportanlagen konzentrieren und den Verfall der Anlagen für den Breitensport weiter beschleunigen.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 02-2025