26.12.2021 | Die neue WanderfreundIn entsteht mitten in den Verhandlungen der Weltklimakonferenz in Glasgow. Es zeigt sich leider überdeutlich, dass die dort verhandelnden Staaten in keiner Weise in der Lage sind, auf den sich abzeichnenden dramatischen Klimawandel zu reagieren. Während auf der einen Seite die Förderung der erneuerbaren Energien nicht ambitioniert angegangen werden, sind die zugesagten Ausstiegsszenarien aus der klimazerstörenden Kohleverstromung mehr als dürftig.
Es hat sich bereits beim G20-Treffen abgezeichnet, dass die großen Industrienationen keine Strategie, für die Einhaltung des in Paris beschlossenen 1,5-Grad-Zieles, haben. Vielmehr befindet sich die Klimakonferenz weiterhin in einer Schockstarre gegenüber der weltweiten Kohlelobby. Nach Aussagen der Lobby-Kontroll-Organisation ‚Global Witness‘ sind alleine auf dieser Klimakonferenz mehr als 100 Unternehmen und 30 Verbände in Glasgow vertreten, die sich für die Interessen der fossilen Energien einsetzen.
Es zeigt sich, dass aufgrund der bisher getroffenen Verabredungen die globale Durchschnittstemperatur um bis zu 2,7 Grad ansteigen wird. So ist damit zu rechnen, dass bis 2030 die globalen Treibhausgasemissionen nicht abnehmen, sondern um weitere 16 Prozent im Vergleich zu 2010 ansteigen werden. Die NaturFreunde werden dieser katastrophalen Entwicklung nicht tatenlos zusehen und sich weiterhin für eine ökologische Verkehrs- und Energiewende einsetzen. Ziel muss der Ausstieg Deutschlands aus der Kohle bis spätestens 2030 und ein Ende der Herstellung von Verbrennungsmotoren für Autos ab 2025 sein. Die NaturFreunde erwarten von der neuen Bundesregierung, dass der Bundesverkehrswegeplan umfassend überarbeitet wird, und die Mittel, welche bisher für den Straßenneubau vorgesehen sind, für den schnellen Ausbau der Schieneninfrastruktur eingesetzt werden.
aus: wanderfreundIn 04-2021