15.06.2017 | Die NaturFreunde Berlin haben eine ausführliche Stellungnahme gegen den Bau der A 100 im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung zum neuen Bundesverkehrswegeplan 2030 eingereicht. Die Planungen des Baus der A 100 gehen auf Verkehrsplanungen der 60er und 70er Jahre zurück. Mit einer ökologischen und nachhaltigen Verkehrsplanung ist der Bau der A 100 nicht zu vereinbaren. Der Bau der A 100 geht von der „autogerechten Stadt“ aus, der in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts geplant wurde.
Im Bundesverkehrswegeplan 2030 soll für das Land Berlin unter „Laufende und fest disponierte Projekte“ im Bereich der Bundesfernstraßen der Weiterbau der A 100 vom AD Neukölln bis Storkower Str. mit einer Gesamtlänge von 7,3 km festgeschrieben werden. Die Gesamtkosten für dieses Projekt werden mit 848,3 Millionen Euro angegeben. Dabei wird der 17. Bauabschnitt im Entwurf zum Bundesverkehrswegeplan 2030 (BVWP 2030) nicht als selbstständiges Projekt aufgenommen, sondern zusammen mit dem im Bau befindlichen 16. Abschnitt vom Autobahndreieck Neukölln bis zum Treptower Park zu einem gemeinsamen Projekt zusammengefasst. Durch diesen Verfahrenstrick wird der 17. Bauabschnitt plötzlich als „im Bau“ eingestuft.
In der Stellungnahme der NaturFreunde heist es: „Die NaturFreunde Berlin halten das Festhalten am Bau der A 100 für verkehrspolitisch nicht zu vertreten und lehnen die Planungen und den Weiterbau für diese Autobahn ab. Die NaturFreunde Berlin erwarten bei der Überarbeitung des BVWP 2030, dass das der Weiterbau am 16. Abschnitt vom AD Neukölln bis zum Treptower Park gestoppt wird und die Planungen für den Bau des 17. Abschnitts vom Treptower Park bis zur Storkower Straße beendet werden.“
Der Bau der A 100 wird zu einer massiven Verschärfung der Verkehrssituation den den betroffenen Bezirken Kreuzberg, Friedrichshain, Prenzlauer Berg und Mitte führen. Er wird die Berliner Innenstadt mit zunehmendem motorisiertem Individualverkehr belasten. Mit dem Bau der A 100 bis zur Storkower Straße wird Autoverkehr in die Innenstadt von Berlin gelenkt und eine Ausweichroute für den LKW-Transitverkehr, zwischen der A 114 und der A 114 geschaffen. Dadurch werden Berliner Wohngebiete und die Berliner City mit zusätzlichen Lärm und Abgasen belastet werden.
aus: WanderfreundIn 02-16