11.06.2021 | Statt mehreren 10.000 Menschen, die sonst lautstark durch die Straßen ziehen, um für eine sozial gerechte und ökologische Landwirtschaft zu demonstrieren, wehten dieses Jahr mehr als 10.000 Plakate vor dem Kanzleramt. Aufgereiht auf Wäscheleinen hingen die Forderungen der Menschen an die Bundesregierung und die Bundesministerin Julia Klöckner. Das Demobündnis hatte zur „Aktion Fußabdruck“ ausgerufen und natürlich haben sich auch die NaturFreunde daran beteiligt. Das Prinzip war einfach: Fuß- oder Schuhabdruck samt Forderung zu Papier gebracht und dann an das Bündnis geschickt, die sie aufhängten. Ein beeindruckendes Bild, wie die schier endlosen Papierreihen im Wind flatterten, um symbolisch die Agrarwende loszutreten.
Wie so vieles war auch dieser Protest anders als sonst, aber dennoch wurde der Protest laut und sichtbar auf die Straße gebracht. Es gab einen Trecker-Konvoi, der an der CDU-Parteizentrale vorbeifuhr, um sich dann vor dem Bundeskanzleramt zu sammeln. Die Bündnispartner*innen, die mit kleiner Besetzung vor Ort waren, jubelten den Landwirt*innen, zu. Die NaturFreunde forderten auf großen Bannern dazu auf, Freihandelsabkommen zu stoppen und Kleinbäuer*innen zu schützen. Aktuell richtet sich der Protest vor allem gegen das EU-Mercosur-Abkommen, das gestoppt werden muss.
Natürlich durften auch die „NaturFreunde Protestbienen“ nicht fehlen! Sie unterstützten beim Bannerhalten und Fahne schwenken, sie vernetzten sich mit den anderen Organisationen und posten als beliebtes Fotomotiv. Alles in allem war die Demo ein voller Erfolg! Nächstes Jahr hoffentlich wieder mit vielen Menschen und mehr herumschwirrenden Bienen, Schweinchen und Kühen gemeinsam auf der Straße.
Anke Kuß
aus: WanderfreundIn 01-2021