19.08.2018 | Mehr als 200 Aktive aus der Berliner Friedensbewegung trafen sich vor dem Maritim-Hotel in der Stauffenbergstraße um gegen die Hauptversammlung der Rheinmetall AG zu demonstrieren. Die Demonstrierenden forderten einen Umbau der Rheinmetall AG zu einem Unternehmen, das zivile Güter herstellt. Rheinmetall ist der größte Ausrüster für das Heer in Europa. Für das Bündnis hatte Uwe Hiksch die Moderation der Kundgebung übernommen.
Rheinmetall produzierte im Jahr 2016 Kanonen, Munition, Elektronik, gepanzerten Fahrzeugen und Ausrüstungen im Wert von 2,24 Milliarden Euro. Bekannte Produkte der Firma sind der Leopard-2-Kampfpanzer, der in Kooperation mit Krauss-Maffei Wegmann hergestellt wird. Auch Glattrohrkanonen, Feuerleitanlagen und Geschosse gehören zum Angebot von Rheinmetall.
Rheinmetall schreibt auf seiner Internetseite über sich selbst: „Rheinmetall AG mit Sitz in Düsseldorf ein substanzstarkes, international erfolgreiches Unternehmen und steht für umweltschonende Mobilität und bedrohungsgerechte Sicherheitstechnik. Die Rheinmetall AG ist die Muttergesellschaft des dezentral organisierten Konzerns mit seinen operativen Unternehmensbereichen Rheinmetall Defence und Rheinmetall Automotive. Mit 23.726 Mitarbeitern erwirtschaftete der Konzern in 2017 einen Jahresumsatz von 5.896 Mio. EUR.“
Rheinmetall ist integraler Bestandteil des militärisch-industriellen Komplexes in Deutschland. Zusammen mit den anderen Unternehmen der Rüstungslobby versucht es noch laxere Exportauflagen für Rüstungsgüter durchzusetzen. Rheinmetall liefert seine Waren mitten in Krisengebiete. Anfragen aus Saudi-Arabien nach Hunderten von Leopard-2-Panzern sind noch immer aktuell. Außer seinem Interesse an LEOPARD-Panzern zeigt Saudi-Arabien Interesse an Hunderten gepanzerten Infanteriefahrzeugen BOXER, die speziell für den Stadt- und Ortskampf entwickelt wurden, und Kuwait testet einen BOXER. Der BOXER-Generalunternehmer ARTEC gehört zu 64 Prozent der Rheinmetall AG.
Gemeinsam mit dem Berliner Bündnis „Legt den Leo an die Kette“, in dem die NaturFreunde aktiv mitarbeiten haben die Demonstrierenden gegen die Geschäftspolitik von Rheinmetall demonstriert. Sie forderten ein Verbot von Rüstungsexporten und setzen sich für Rüstungskonversion ein. Die NaturFreunde hatten sich mit ihrem großen Transparent „Rüstungsexporte verbieten!“ beteiligt.
aus: WanderfreundIn 02-2018