18.08.2018 | Die NaturFreunde Berlin haben ihren zweiten Natura-Trail erarbeitet und vorgestellt. Der Natura-Trail „Teufelsseemoor Köpenick“ hat eine Gesamtlänge von 15 Km. Auch der zweite Natura-Trail wurde von Frank Goyke erarbeitet. Der Natura-Trail liegt in der Köpenicker Bürgerheide und führt zum Natura-2000-Gebiet Teufelsseemoor. Das Natura-2000-Gebiet umfasst eine Fläche von etwa 6,45 ha und befindet sich zwischen Müggelsee und Langem See am Nordhang der Müggelberge. Das Teufelsseemoor ist ein Toteissee, der aus einem Toteisloch hervorgegangen ist; die auch Sölle genannten Toteislöcher, die man oft auch auf landwirtschaftlich genutzten Flächen findet, sind ein Zeichen für die Vergletscherung während der letzten Eiszeit.
Um unseren Natura Trail möglichst abwechslungsreich zu gestalten und auch das kulturelle Element nicht zu kurz kommen zu lassen, beginnt die Tour in Grünau und endet in Köpenick. Grünau ist eine noch recht junge Siedlung, erst 1749 entstanden, als Preußenkönig Friedrich II. am linken Dahme-Ufer – quasi »auf grüner Aue« – eine Kolonie für vier protestantische Familie aus der Pfalz anlegen ließ. Die Zuwanderung insbesondere aus Pfalz-Zweibrücken erfolgte nach einem Aufruf des Königs, der »sein« dünn besiedeltes Land in jeglicher Hinsicht aufwerten wollte, sowohl in Hinblick auf die Bevölkerungszahl als auch auf die Industrie(n). Kolonistendörfer für Pfälzer waren übrigens auch die Orte Müggelheim und Friedrichshagen.
Was sind Natura-Trails
Mit der Erarbeitung von „Natura Trails“ in Berlin wollen die NaturFreunde Berlin einen aktiven Beitrag zur Sicherung und Erhaltung der Natur im urbanen Großraum Berlin leisten. In den nächsten Jahren werden die NaturFreunde Berlin etwa 20 Natura Trails in Berlin entwickeln und die Wandervorschläge den interessierten Berlinerinnen und Berliner zur Verfügung stellen. Die Konzeption der Natura Trails ist so angelegt, dass Wanderinnen und Wanderer ohne Begleitung die Wege gehen können. Natura Trails werden grundsätzlich auf bestehenden Wegen ausgewiesen und ohne weitere Beschilderungen erfahrbar gemacht. Damit sollen weitere Eingriffe in die Natur minimiert werden.
aus: WanderfreundIn 02-2018