
18.10.2019 | Mehr als 350 Aktivist*innen trafen sich vor dem Maritim-Hotel in der Stauffenbergstraße, um gegen die Aktionärsversammlung von Rheinmetall zu demonstrieren. Die Kundgebung wurde vom Bündnis „Legt den Leo an die Kette“ organisiert, zu dessen Gründungsmitgliedern die NaturFreunde Berlin gehören. In diesem Jahr hat es eine bunte Palette Widerstand gegeben: Greenpeace hatte mit einer spektakulären Abseilaktion ein riesiges Transparent vom Dach des Maritim-Hotels herabgelassen, eine Demonstration führte an den Botschaften der Kriegsparteien der verschiedenen Kriege vorbei, in denen Waffen von Rheinmetall zum Einsatz kommen und eine gemeinsame Abschlusskundgebung mit zahlreichen Reden machte den Widerstand der Anwesenden gegen die Rüstungsgeschäfte deutlich. Für die NaturFreunde Berlin hatte Uwe Hiksch die Moderation der Veranstaltung übernommen. Er forderte einen Umbau des Konzernes auf zivile Produktion und ein sofortiges Ende aller Waffenexporte.
Rheinmetall hat im Jahr 2018 fast 6,2 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet, davon 3,2 Milliarden Euro in der Sparte „Rheinmetall Defence“. Der Konzern hat mit seinen fast 25 000 Mitarbeiter*innen eine Gesamtkapitalrendite von 17,1 % erwirtschaftet. Zum Produktprogramm von Rheinmetall gehören der Kampfpanzer Leopard 2, das Mehrzweckfahrzeug Boxer, die Schützenpanzer Puma, Lynx, Marder und Wiesel sowie das Führungs- und Funktionsfahrzeug AMPV. Ein Verkaufsschlager ist auch die Panzerhaubitze PzH 2000. Weiter bietet der Konzern elektronisch programmierte Munition und Suchzündermunition für die Artillerie an.
Aufgrund der steigenden Umsätze wurde den Rheinmetall-Aktionären für das Geschäftsjahr eine Dividende in Höhe von 2,10 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie beschlossen. Die Dividende 2018 für das Geschäftsjahr 2017 hatte 1,70 Euro je Aktie betragen.
aus: WanderfreundIn 03-2019