02.06.2020 | Endlich war es wieder soweit: Die NaturFreunde konnten sich wieder zu einer Wanderung treffen, um gemeinsam durch die schöne Natur Berlins zu laufen. Natürlich mussten bei der Planung der Wanderung alle notwendigen Vorschriften für eine sichere Wanderung eingehalten werden. Hierfür hatte sich der Wanderleiter Uwe Hiksch dafür entschieden, in den nächsten Monaten alle Wanderungen als Rundwanderungen zu planen und im ABC-Bereich der BVG zu bleiben. Damit soll erreicht werden, dass nicht in volle Regionalzüge eingestiegen werden muss, die gerade am Sonntag auch einmal viele Fahrgäste haben können. Gleichzeitig soll für Risikogruppen die Möglichkeit gegeben werden, mit dem Auto zu Wanderung zu kommen.
Am Anfang der Wanderung gab es eine kurze Einführung über die Hygiene- und Abstandsregeln für alle und eine Vorstellung der Tour. Die Wanderung führte von der S-Bahnstation Heerstraße über Drachenberg, Teufelsberg durch den Grunewald. Am ‚Einstieg‘ in den Drachenberg berichtete der Wanderleiter von der wechselvollen Geschichte des Berges. Der Drachenberg ist etwa 100 Meter hoch und liegt neben dem etwa 120 Meter hohen Teufelsberg. Beide Berge entstanden als Trümmerberge aus den Ruinen des zerstörten Berlins. In der Zeit von 1950 bis 1972 wurden ca. 26 Millionen Kubikmeter Trümmerschutt abgekippt. Unter den Trümmern verschwand auch die von den Nazis geplante „Wehrtechnischen Fakultät“. Diese Fakultät sollte Teil der neuen Hochschulstadt werden, die entlang der Heerstraße neu entstehen sollte. Mit der Planung der „Wehrtechnischen Fakultät“ begingen die Nazis einen offenen Rechtsbruch, da der Grunewald durch den 1915 beschlossenen Dauerwaldvertrag als Waldfläche gesichert und erhalten werden sollte, um „der wachsenden Bevölkerung der Reichshauptstadt für eine fernere Zukunft die Gelegenheit der Erholung und Erfrischung im Freien und im Walde zu sichern“.
Vorbei ging es am Kletterfelsen auf dem Teufelsberg und der ehemaligen Abhörstation „Field Station Berlin“. Gemeinsam wurde der „Friedhof der Namenlosen“ besichtigt und die Geschichte des Friedhofes vorgestellt. Dann ging es weiter zum Ökowerk am Teufelssee, mit einer kurzen Rast bei Kaffee und Kuchen. Schade war es, dass der Bienenstandort im Ökowerk, der von den NaturFreunden Berlin betreut wird, nicht besichtigt werden konnte, da aufgrund der allgemeinen Lage das Ökowerk noch geschlossen war.
Vom Ökowerk ging es dann auf schönen Wegen zurück zur S-Bahnstation Heerstraße. Insgesamt wurde eine Wegstrecke von etwa 14 Kilometern zurückgelegt.