06.08.2022 | Vertreter*innen verschiedener Organisationen, u.a. der feministischen und antifaschistischen Jugendorganisation Charlottenburg (F_ajoc) und dem VVN-BdA, organisierten vor der Synagoge in der Pestalozzistraße eine Kundgebung, um an die Ereignisse der Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 zu erinnern. Kurz nach der Machtübertragung an die Nazis 1933 kam es im Zuge einer „Aktion wider den undeutschen Geist“ zu einer organisierten und systematisch vorbereiteten Verfolgung jüdischer, marxistischer und pazifistischer Schriftsteller*innen.
Nicht weit vom Bebelplatz entfernt, wo die Bücherverbrennung der Nazis stattfand, gab es Redebeiträge zur Erinnerung an die Geschehnisse und die Möglichkeit selbst aus Büchern der Autor*innen, deren Schriften damals verbrannt wurden, vorzulesen. Gut zwei Dutzend Menschen lauschten den Texten von u.a. Bertolt Brecht, Erich Kästner und Rosa Luxemburg.
Yannick Kiesel erinnerte für die NaturFreunde Berlin in einem Redebeitrag an das Ehrenmitglied der NaturFreunde Oskar Maria Graf, Schriftsteller und Antifaschist. Bekannt wurde er durch seine Schrift „Verbrennt mich!“, die am 12.Mai 1933 in der Wiener Arbeiter-Zeitung erschien, in der er forderte, dass auch seine Bücher verbrannt werden sollten, da er nicht Teil der faschistoiden Ideologie der Nazis sein wollte.
Yannick Kiesel
aus: WanderfreundIn 02-2022