23.06.2017 | In der Reihe „Kultur konkret“ wurde der Film „Das Leben des Brian“ vorgestellt. Unter den Titel „Religionskritik und Kritik der politischen Linken in Das Leben des Brian“ wurde auf die turbulenten ersten Jahre des Films eingegangen. In nahezu allen Ländern gab es bei der Premiere im Jahr 1979 Protest von Kirchen, Konservativen, Klerikern gegen die Aufführung des Films. Dem Film wurde „einen abscheulichen und widerlichen Angriff auf religiöse Gefühle“ unterstellt, weil er in Anlehnung an die Lebensgeschichte Jesus einen satirischen Blick auf religiöse und politische Dogmatik wirft. Die Erzdiözese von New York der römisch-katholischen Kirche hielt die Komödie für einen „Akt der Blasphemie“. Am Tag der Uraufführung riefen konservative Jüd*innen und Christ*innen zu einem Protestmarsch zum Premierenkino Cinema One in New York auf.
Im gesamten Film wird die politische Linke auf die Schippe genommen. In Großbritannien gab es Ende der 70er Jahre unüberschaubar viele linke Organisationen und Parteien, die sich mehr gegenseitig bekämpften als den politischen Gegner. Wichtig war, „dass ihre Lehre rein war“. Mit dem Wortspiel der „Judäischen Volksfront“ und der „Volksfront von Judäa“ nimmt der Film diese Entwicklung wunderschön auf die Schippe. Mit Filmausschnitten wurde durch en Referenten Uwe Hiksch die verschiedenen Stränge des Filmes anschaulich aufgezeigt. Nach dem Vortrag diskutierten die Teilnehmenden noch mehr als eine Stunde intensiv über die Anlage des Filmes.
Am 19. Mai 2017, 19.00 Uhr wird die Veranstaltung bei den NaturFreunde Berlin wiederholt.