15.11.2023 | Mehr als 800 Millionen Menschen leiden weltweit an Hunger. Hauptgründe dafür sind Kriege, Dürren und der Klimawandel. Alle 13 Sekunden stirbt ein Kind unter fünf Jahren an den Folgen von Hunger und Unterernährung. Gleichzeitig werden riesige Mengen Lebensmittel produziert und weggeschmissen. Hunger auf der Welt müsste nicht sein. Nur 30 Milliarden Dollar wären notwendig, um weltweit den Hunger und die Unterernährung zu beenden. Gleichzeitig geben die Staaten weltweit über 2,2 Billionen Dollar für Rüstungsgüter aus. Würden nur 2 Prozent der Ausgaben für Rüstungsgüter in die Bekämpfung des Hungers gelenkt, wäre das qualvolle Leiden und Sterben der Hungernden beendet. Aber die Regierungen der Welt gehen einen anderen Weg: Jedes Jahr wird mehr und mehr Gelder in die Aufrüstung gesteckt, immer neue Waffensysteme entwickelt und angeschafft – und für die Ärmsten ist dann angeblich kein Geld mehr da. Die NaturFreunde nehmen diese unmenschliche Politik nicht hin und setzen sich seit vielen Jahren für die Bekämpfung des Hungers ein.
Internationale Solidarität stärken
Mit ihren internationalen Projekten im Senegal, Honduras, Gambia oder Togo leisten sie direkte Hilfe zur Selbsthilfe. Gemeinsam mit den NaturFreunde-Partnerorganisationen in den Ländern setzen sie sich für die Ausbildung von Frauen, für die ökologische Bildung von Kindern, für den Kampf gegen Großprojekte der Investoren und für ein Recht auf Bildung, Nahrung, Wasser und saubere Umwelt ein.
Für die NaturFreunde gehört der Einsatz in der Friedensbewegung und das Engagement gegen Hunger, Ausbeutung und Armut zusammen. Wenn allein die Bundesregierung von 2010 bis 2023 die Rüstungsausgaben von 43 Mrd. Euro auf zwischenzeitlich 64 Mrd. Euro erhöht hat, ist dies nicht akzeptabel. Gleichzeitig wurde ein Sondervermögen von 100 Milliarden Euro für die Aufrüstung der Bundeswehr beschlossen. Die NaturFreunde fordern ein Ende der Aufrüstungsspirale und einen sozialen und ökologischen Umbau der Industriegesellschaft. Bei vielen Demonstrationen von Fridays for Future haben NaturFreund*innen mit den Slogan „Zukunft retten, Frieden schaffen – Mehr Geld fürs Klima statt für Waffen!“ demonstriert. Seit vielen Jahren engagieren sich NaturFreunde in den Bündnissen „Abrüsten statt Aufrüsten“, „Aktion Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel“ und fordern ein weltweites Verbot von Atomwaffen.
Gerechte Weltwirtschaftsordnung durchsetzen
NaturFreunde sind aktiv für eine gerechte Weltwirtschaftsordnung. Sie fordern von der Bundesregierung, die Verhandlungen für die neoliberalen Freihandelsabkommen endlich zu stoppen. Die NaturFreunde lehnen das EU-Mercosur-Abkommen ab und setzen sich für eine grundlegende Veränderung der wirtschaftspolitischen Ausrichtung der EU-Außenhandelspolitik ein. Gemeinsam mit mehr als 450 Organisationen aus Südamerika und Europa fordern die NaturFreunde Deutschlands die EU-Kommission und die Bundesregierung auf, dieses rückwärtsgewandte Freihandelsabkommen zu stoppen und sich für eine grundlegende Veränderung der internationalen Beziehungen zwischen der EU und anderen Regionen und Staaten einzusetzen.
Uwe Hiksch
aus: WanderfreundIn 03-2023