23.12.2025 | Die NaturFreunde Berlin hatten sich zu einer Wanderung vom der S-Bahnhof Gehrenseestraße zum S-Bahnhof Wuhletal verabredet. Die Anreise geriet jedoch schon zu einem kleinen Abenteuer. Als ein großer Teil der Mitwandernden gerade auf den Weg zur Gehrenseestraße war, kamen über alle Anzeigen die Mitteilung, dass die S-Bahnen wegen einer Weichenstörung ausfallen und mit viel Verspätung fahren würden. Also warteten alle Mitwandernden an verschiedenen S-Bahnhöfen auf die verspäteten Züge, diese wurden aber nach etwa 15 Minuten ganz gestrichen.
Die Anreise machte wieder einmal deutlich, dass dringend mehr Investitionen in die Bahninfrastruktur von Berlin fließen müssen. Die Verspätungen und Zugausfälle nehmen leider in den letzten Jahren aufgrund der verbrauchten Infrastruktur zu und es ist für Gruppen und Einzelreisende immer schwieriger, geplante Termine pünktlich einzuhalten. Das galt auch für unsere Wandergruppe. Wir NaturFreunde empfehlen zwischenzeitlich allen Mitwandernden, dass sie – wenn möglich – bereits einen Zug vorher einplanen sollen, wenn dies zeitlich vertretbar ist.
Nach der Streichung aller S-Bahn-Verbindungen standen die Teilnehmer*innen der NaturFreunde-Wandergruppe vor einem großen Dilemma. Ein Teil der Gruppe war gerade noch bis zum S-Bahnhof Gehrenseestraße gekommen, ein anderer Teil am Bahnhof in Lichtenberg gestrandet, der dritte Teil stand am Ostkreuz. Jetzt war Improvisation und Handeln gefordert. Mit vielen Telefonaten wurden alle interessierten Wander*innen zum S-Bahnhof Treptower Park umgeleitet um die Wanderung – mit einer Stunde Verspätung – am Treptower Park zu beginnen.
Die ersten Ankommenden am S-Bahnhof Treptower Park konnten im Café Bäckerei Sesam einen sehr guten Kaffee und gute Bäckereien genießen, während sie auf die anderen Wandernden warteten. Damit hatte sich die Umorganisation der Wanderung schon zu einem guten Anfang entwickelt.
Um 12.00 Uhr ging die Wanderung dann los. Die Wanderung führte dann vom Bahnhof Treptower Park durch den Park zum Sowjetischen Ehrenmal in Treptow. Nach einer kurzen Information über die Geschichte des Treptower Parks durch den Wanderleiter Uwe Hiksch und einen kurzen Rückblick auf die Entstehen und die Ausdrucksformen des Sowjetischen Ehrenmals ging die Wanderung weiter durch den Treptower Park bis zum Eierhäuschen.
Eine interessante Abwechslung war auch der Besuch der Ausstellung im Eierhäuschen „IM GESPRÄCH MIT GEISTERN“ in der neun Künstler*innen sich den „Geistern“ früherer Zeiten, die diesen Ort bis heute prägen, künstlerisch gestalten. Die eigens für die Gruppenausstellung entstandenen Arbeiten greifen prägende Momente der Geschichte des Eierhäuschens auf: seine Nutzung als Requisitenlager des DDR-Fernsehfunks in den 1960er Jahren, das Café der Jugend anlässlich der X. Weltfestspiele oder die Radiosendung „7 bis 10: Sonntagmorgen in Spreeathen“. Besonders freuten sich viele der Mitwanderungen über die Leuchtschrift am Eierhäuschen „Klagt den Imperialismus an“.
Nach dem Besuch der Ausstellung ging es durch den Plänterwald bis zur Fähre Baumschulenstraße-Oberschöneweide (F11).
Sekundengenau fuhr die Fähre von Baumschulenweg auf die andere Spreeseite. Die Wanderden scherzten, dass in Berlin auf die Fähren immer Verlass sei und diese ganz pünktlich fahren. Die Wandernden gaben dem Fährmann einen herzlichen Applaus für die schöne Überfahrt und wünschten ihm schöne Weihnachtstage.
Am anderen Ufer der Spree setzte die Wandergruppe ihre Wanderung fort. Sie wanderte durch die Gartensiedlung Wilhelmstrand und die Kleingartenanlage Am Freibad in die Wuhlheide. Gemeinsam ging es durch die Wuhlheide bis zum S-Bahnhof Wuhlheide.
Während der Tour wurde den Mitwandernden kurze Informationen zur Geschichte des Spreeparks, dem Eierhäuschen, der Insel der Jugend, dem Funkhaus Berlin und der wechselvollen Geschichte der Wuhlheide gegeben. Trotz des holprigen Stars war es eine wunderschöne Wanderung.

