02.10.2017 | Die "Initiative Neue Entspannungspolitik jetzt!" hat in Zusammenarbeit mit dem DGB Berlin-Brandenburg, ver.di Berlin, IG-Metall Berlin und der GEW Berlin sowie den NaturFreunden Deutschlands und Friedensorganisationen IPPNW und ICAN unter dem Motto "Neue Entspannungspolitik jetzt!" zu einer Kundgebung auf den Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor eingeladen. Mehr als 500 friedensbewegte Teilnehmende kamen zu der Kundgebung.
Auf der Kundgebung sprachen Frank Bsirske (Ver.di-Vorsitzender und Mitinitiator von „Entspannungspolitik JETZT!“), Ulrike Trautwein (Generalsuperintendentin des Sprengels Berlin der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz), Laura von Wimmersperg (Koordinatorin der Berliner Friedenskoordination), Michael Müller (Vorsitzender der NaturFreunde Deutschlands) und Alex Rosen (Vorsitzender der IPPNW Deutschland). Die Moderation auf der Bühne hatte Uwe Hiksch von den NaturFreunde übernommen.
Musikalisch wurde die Kundgebung von Bente Kahan, einer norwegisch-polnischen Künstlerin und Sängerin aus Wroclaw/Breslau, umrahmt. Sie trug das Lied "Donna, donna" („Dos Kelbl“) und das Lied "undzer shtetl brent! vor.
Frank Bsirske forderte weltweite Abrüstung und eine Verständigungspolitik ein. Er warnte vor der steigenden Konfliktgefahr und forderte eine neue Entspannungspolitik zwischen Ost und West ein. Ulrike Trautwein betonte die Aufgabe der Kirchen, sich für eine friedliche und gerechte Welt einzusetzen und dankte die Organisator*innen für die Kundgebung. Sie sah die Kirchen an der Seite der Friedensbewegten und forderte eine andere Politik ein. Laura von Wimmersperg kritisierte die ständige Agressionspolitik der NATO-Staaten und forderte ein Ende der Ostausdehnung der NATO. Alex Rosen wies auf die atomare Aufrüstungspolitik der Weltmächte hin und forderte die Bundesregierung auf, dem Vertrag zum Verbot von Atomwaffen, der von den Vereinten Nationen vorgelegt wurde, beizutreten.
Der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands, Michael Müller, führte u.a. aus:
"Mit der Globalisierung und Digitalisierung der Marktprozesse kommt es wieder zu einer Verselbständigung der Ökonomie, ohne Bindung an Demokratie und Gesellschaft. Damit spitzt sich zu: Unser Jahrhundert wird entweder ein Jahrhundert alter und neuer Gewalt und erbitterter Verteilungskämpfe. Oder es wird ein Jahrhundert der Demokratie und Nachhaltigkeit.
Deshalb haben wir Anlass, uns um den Frieden zu sorgen. Friedenspolitik heißt nicht nur Abrüstung, heißt nicht nur Entspannungspolitik mit Gegnern und heißt nicht nur Suche nach neuen Gemeinsamkeiten. Wir müssen auch alles tun, um den Krieg gegen die Zukunft zu beenden. Oder wie der US-Bürgerrechtler Jesse Jackson es forderte, ein Ende der Party auf Kosten der Armen, der Natur und der Zukunft. Frieden heißt: Wir brauchen eine Weltinnenpolitik, sozial und ökologisch."