27.04.2023 | Lützerath wird abgebaggert und die Bundesregierung verfehlt die Klimaschutzziele aus dem Pariser Abkommen. Es überrascht eigentlich nicht, dass sich in der Klimapolitik die Interessen der großen Monopole durchsetzen. Dennoch ist die Position von Bündnis 90/Die Grünen in Nordrhein-Westfalen für viele ein Tabubruch.
Am Ende ging die Räumung des kleinen rheinischen Dorfs Lützerath schnell. Auch weil die Polizist*innen vor Ort im wahrsten Sinne des Wortes mit brutaler Effizienz vorgingen und keine Rücksicht auf die Aktivist*innen nahmen. Die Repressionen gegen die Klimaaktivist*innen wurde von den NaturFreunden intensiv kritisiert. Es ist nicht akzeptabel, dass die Profitinteressen von RWE als legitim und die Lebensgrundlage der Menschheit zu verteidigen als extremistisch bezeichnet werden.
Dabei ist der wahre Extremismus jener der Monopolkonzerne. Sie werfen keine Molotowcocktails, sondern bauen Panzer für den Jemenkrieg, die Vernichtung der Kurden in Rojava und für den Krieg in der Ukraine. Sie besetzten keine leerstehenden Häuser, sondern spekulieren mit den Wohnungen von Millionen Menschen. Sie containern nicht, sondern sorgen dafür, dass es im Globalen Süden immer häufiger zu Hungersnöten und extremer Armut kommt. Sie klettern nicht auf Bäume, sondern holzen die Regenwälder weltweit ab.
Die Räumung hat uns gezeigt, dass vor den Interessen der Großkonzerne auch die klimapolitischen Grundsätze von SPD und Bündnis 90/Die Grünen zurücktreten müssen. Doch was Mut gibt, sind die Menschen. Die Menschen, die nicht aufhören zu kämpfen gegen die Entscheidungen der Bundesregierung und gegen die Interessen der großen Monopole, für die Möglichkeit einer gerechten Zukunft. Der Kampf hört nicht auf. Lasst uns noch lauter werden, in den Betrieben, auf der Straße und in jedem Dorf. Lützi lebt!
Luis Friedrich
aus: WanderfreundIn 01-2023